24. Mai 2019 Peter Buechler . nothing new . HOLTHOFF-MOKROSS, Hamburg

Peter Buechler ist ein Sammler und Entdecker, ein Verbinder und Verwandler. Einer, der Gegensätze zusammenführt, sie durch Farbe, eine Linie, ein Motiv, eine gedankliche Ergänzung zusammen-fliessen oder übersetzen lässt. Einer, der Grenzen überwindet, aus ihnen Schnittpunkte macht, um neue Schnittmengen zu schaffen und sich darin bewegt. Gegensä.tzliche Bilder verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit und transportieren eine spezifische Logik, die wir nur aus Träumen kennen.

Da finden sich zwei Kinder auf verschiedenen Fotos, die über einen Schatten zusammen-wachsen und so Jahrzehnte an Zeit zwischen ihnen überspringen. Auf einem Bild eines französischen Gartens entspringt – anstelle des Kopfes – eine Wasserfontäne. Grossformatig steht Popeye einsam am See in einer heimattümelnden Alpenlandschaft, eine Frau mit Spitzenhaube aus dem 19. Jahrhundert wird von Kampfflugzeugen angegriffen, die ihr wie lästige Fliegen die Sicht nehmen. In ›Birdradio‹ sitzt ein ausgestopfter Spatz am Rand eines Radioapparats und auf einer Photogravure tr.umt ein nachdenklicher Romancier auf einer mobilen Stahltribüne vor sich hin.

Der Berliner Künstler schaut genau, ist detail-versessen im Sehen und Entdecken und hat einen scharfen Blick für die Geheimnisse des Alltäglichen. Aus seinen Fundstücken mit Geschichte werden surreale Konzepte moderner Kunst. Motive aus der digitalen Welt verbinden sich mit traditioneller Malerei, bilden Rearrangements bis zur Realitätsspaltung.

Peter Buechler verbindet Welten, überwindet Zeit und Traum, r.umt Norm-Schubladen auf und ordnet eigene Perspektiven auf übliche Seh-gewohnheiten neu an. Seine ›objets trouves‹ provozieren und verwirren – dies gilt auch für seine Pixelkunst. Gegenst.ndliches wird in handgemalten Pixelquadraten anonymisiert und als optische T.uschung inszeniert. Die Bilder oszillieren, spalten sich auf und fügen sich dennoch wieder zusammen. Der Betrachter ist gezwungen über die Realit.t des Gezeigten zu reflektieren. Damit befindet sich Peter Buechler in bester historischer Gesellschaft: »Ceci n‘est pas une pipe« gab schon Ren. Magritte in seinem ›Verrat der Bilder‹ von 1929 zu bedenken.

Peter Buechler künstlerischer Ansatz kommt von ausserhalb. Sein Blick fällt vom Rand auf die Norm, durch den die Regeln der Norm erst sichtbar werden. Schaut man aber zurück auf den Rand, rückt dieser in das Zentrum. Ein Paradigmenwechsel, der alles in Frage stellt, grossflächig verschiebt und uns minutiös und strukturell durchdacht die Sinne verwirrt.

So bleibt alles und nichts unvorhersehbar dem Zufall überlassen – damit auch das, was Peter Buechlers Objekte in uns auslösen.

Isobel Markus

Katalog zur Ausstellung des Berliner Künstlers in der Galerie HOLTHOFF-MOKROSS.

Studioshow REALITÄT / FIKTION 12. Sep. 2023

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Trophy (shooting on Porsche cups)

GOODBYE AMERICA

POSITIONS Berlin 2019 || Stand B19 || mit HOLTHOFF – MOKROSS

solo show hamburg

24. Mai 2019 Peter Buechler . nothing new . HOLTHOFF-MOKROSS, Hamburg

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